Um die Flächen nachhaltig als Wildblumenwiese zu erhalten, sollen alle Flächen ökologisch gepflegt werden. Hierzu werden alle neuen Projektteilnehmer zwischen Mai und Juli zu einem Pflegeseminar eingeladen. Hier werden die wichtigsten Informationen zur ökologischen Pflege einer Wildblumenwiese vermittelt. Externe Referenten schulen die Seminarteilnehmer zu inhaltlichen Themen und häufigen Fehlern.
Die Inhalte des Pflegeseminars werden von den Projektteilnehmern eigenständig umgesetzt. Bei Rückfragen oder Problemen unterstützt im Falle der „Blühenden Naturparke“ der örtliche Naturpark. Flächen, die über die „Blühenden Naturparke“ angelegt werden, sollen mindestens fünf Jahre bestehen und ökologisch gepflegt werden. Nur so kann sich das Ökosystem Wildblumenwiese erfolgreich etablieren und für Insekten langfristig Nahrung und Lebensraum bieten.
Der Naturpark Obere Donau hat ein Youtube-Video erstellt zur Pflege von Wildblumenwiesen erstellt: Klicken Sie hier
Generelles zur Pflege einer Wildblumenwiese:
Wildblumenarten wachsen, blühen und samen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Um möglichst viele Arten auf der Fläche zu erhalten, muss oft genug gepflegt werden, um konkurrenzschwächeren Arten zu Licht, Wasser und Nährstoffen zu verhelfen und selten genug gepflegt werden, um möglichst vielen Arten einen vollständige Entwicklung vom Keimen bis zur Samenreife zu ermöglichen. Aus diesem Grund kann gerne jedes Jahr zu einem anderen Zeitpunkt oder abschnittsweise gemäht werden. Der erste Schnitt sollte trotz allem spätestens Ende Juni erfolgen, ein Weiterer kann im August oder September folgen.
Flächenabhängige Maßnahmen:
Pflege einer Neuansaat OHNE Schnellbegrünerkomponente:
Wurde in im Spätsommer oder Herbst in ein sauberes Saatbett eingesät, kann der Bestand im Folgejahr bereits wie in den kommenden Jahren als voll entwickelte Wiese gepflegt werden. Bei einer Frühlingseinsaat muss je nach Entwicklungsstand gehandelt werden.
- Wiesenmischung mit hohem Grasanteil: Bei Böden mittlerer oder hoher Nährstoffversorgung, sollte ein- bis dreimal jährlich gemäht und das Mahdgut abgetragen werden. Bei zweimaliger Mahd kann ein früher erster Schnitt bei voller Mageritenblüte oder zwischen Ende Mai und Mitte Juni empfohlen werden. Der zweite Schnitt sollte nicht vor September durchgeführt werden. Ist die Wiese besonders Mager, kann eine Mahd alle 2 Jahre ausreichend sein. Vergessen Sie bei der Mahd im Juni nicht die frühzeitige Kontrolle der Fläche hinsichtlich der in der Wiese abgelegten Rehkitze.
- Saum- und Blühmischungen mit niedrigem Grasanteil: Um den Insekten und Vögeln genug Nahrung und Lebensraum zu bieten, wird der Bestand nur einmal zwischen April und Anfang Mai gemäht. Es sollte angestrebt werden, mindestens 10% der Fläche ungepflegt über den Winter zu bringen.
Pflege einer Neuansaat MIT Schnellbegrünerkomponente:
Bei der Schnellbegrünerkomponente handelt es sich um schnell wachsende, einjährige Pflanzen. Sie müssen vor dem Aussamen abgemäht werden. Das Mahdgut muss abgetragen werden, da Samenansätze sich sonst durch eine Notreifung weiter in der Fläche vermehren. Je nach Witterung ist dieser Schnitt 8 Wochen nach Aussaat nötig. Um der eigentlichen Mischung in ihrem Wachstum nicht zu stören, sollte geschnitten werden, bevor in die Wiesenkeimlinge mit dem Höhenwachstum begonnen haben. Eine Einzelfallbetrachtung ist notwendig, oft kann jedoch in ca. 5-6cm Höhe geschnitten werden.
Pflege einer Fläche mit unerwünschten Beikräutern:
Fehler in der Bodenvorbereitung sorgen für das Aufkommen unerwünschter, sehr dominanter Beikräuter. Beikräuter sollten in der Anfangsphase sehr intensiv gepflegt werden, um sie im Wachstum zu schwächen und eine weitere Vermehrung zu unterbinden. Sobald sie den eigentlichen Keimlingen zu viel Licht (etwa kniehohes Wachstum) nehmen und bevor ein Aussamen stattfindet (oft nach 8-10 Wochen), sollte wiederkehrend ein Schröpfschnitt auf 5-6 cm Wuchshöhe erfolgen. Das Mahdgut muss abgetragen werden.
Sie finden alle Informationen zum Download auch hier.
Quelle: Rieger-Hofmann GmbH, Katalog 2018/2019